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Google-Projekt Aristoteles: Was ist das Geheimnis guter Teamarbeit?

Autor: Anna Kühr
Datum: 02.02.2021

Google untersuchte in seinem Projekt Aristoteles mehr als 180 Teams, um Muster in der Zusammensetzung erfolgreicher Teams zu finden. Fazit ist: Für den Erfolg eines Teams ist weniger entscheidend, aus welchen Personen ein Team zusammengesetzt ist als wie die Teammitglieder miteinander interagieren, ihre Arbeit strukturieren und ihren Beitrag wahrnehmen!

Die Namensgebung des Projekts beruht übrigens auf einem Zitat des Philosophen Aristoteles: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“ Mehr zu dem, was wir darüber inzwischen wissen, in einem der nächsten Blogbeiträge unter der Überschrift „Kollektive Intelligenz—WeQ“

Zurück zu der Studie: War es die Zusammensetzung? Der Führungsstil? Ein bestimmter Persönlichkeitstypus? Berufliche Hintergründe? Nichts davon. Ob wenig hierarchisch oder streng geführt, für gute, also effektive Teamarbeit schien das nicht relevant. Entscheidend war, wie die Teammitglieder miteinander umgingen. In guten Teams kamen alle gleichmäßig zu Wort, und der Umgang miteinander war respektvoll.

Die fünf Faktoren, die für den Teamerfolg maßgeblich sind, sind entsprechend der Ergebnisse der Studie:

1. Psychologische Sicherheit (mehr dazu im gleichnamigen Blogbeitrag) beschreibt, wie gut aufgehoben sich die Mitglieder innerhalb des Teams fühlen. Ist es ist möglich in der Gruppe Risiken eingehen, ohne sich in Verlegenheit zu bringen? Vertrauen sich die einzelnen Teammitglieder so, dass sie sich öffnen? Glauben sie mit ihren Ansichten gehört und als Mensch ernst genommen zu werden? 
„Wenn ich im Team einen Fehler mache, wird mir das nicht übelgenommen.“

2. Zuverlässigkeit: Wenn dieser Wert in der Zusammenarbeit gelebt wird, dann sind alle Mitglieder dem Team verpflichtet. Jeder ist gewissenhaft und übernimmt Verantwortung für die Gesamtleistung des Teams. Jeder hält sich an die gemeinsamen Vereinbarungen. Auch daraus entsteht Sicherheit, wenn ich weiß, dass ich mich auf den Anderen/die Andere und ihre Zusagen verlassen kann.
„Wenn meine Kollegen sagen, dass sie etwas tun, halten sie sich auch daran.“

3. Struktur und Übersichtlichkeit: Die einzelnen Teammitglieder sind sich darüber im Klaren, welche Erwartungen an sie gestellt werden und wie sie diese erfüllen können. Sie wissen, an welchen kurz- und langfristigen Zielen das Team arbeitet. Es ist geklärt, wie die Informationswege laufen, wer welche Entscheidungen treffen kann und wer sich mit wem abstimmen muss. 
„Unser Team hat einen effektiven Entscheidungsfindungsprozess.“

4. Bedeutsamkeit und Sinn der Arbeit: Erkennen die Mitglieder Sinn in ihrer Arbeit.? Der Sinn kann sich individuell stark unterscheiden. Andere Studien deuten darauf hin, dass er als „tiefer“ empfunden wird, wenn die Arbeitsergebnisse mit einem Mehrwert für die Gesellschaft verknüpft sind.
„Die Arbeit, die ich für das Team mache, ist bedeutungsvoll für mich.“

5. Einfluss der Arbeit: Was bewirkt die eigene Arbeit? Erlebt sich jeder in seinem Handeln selbstwirksam, das heißt, hat jeder die Überzeugung und das Erleben, dass auch schwierige Aufgaben und Herausforderungen oder Probleme durch eigenes Handeln wirksam bewältigt werden können? Der individuelle Beitrag muss relevant sein und gesehen werden, genauso wie der Beitrag des Teams.
„Ich verstehe, wie die Arbeit unseres Teams zum Erfolg des Unternehmens beiträgt.“

    Weitere Hintergrundinformationen zum Vorgehen bei der Untersuchung lesen Sie in diesem ausführlichen Artikel aus der New York Times und in diesem Beitrag aus „re:Work“, dem Blog des HR-Bereichs von Google.

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