Pro Integer – Akademie – Die Verlierer der agilen Arbeitsweise

Die Verlierer der agilen Arbeitsweise

Autor: Anna Kühr
Datum: 20.09.2018

Auf den ersten Blick, scheinen vor allem die Führungskräfte die Verlierer der agilen Arbeitsweise zu sein. Die Verantwortung wird in die Projekte, in die Teams zurückgegeben, die Eigenverantwortung jedes einzelnen Mitarbeiters steigt. Dazu kommt, dass der Zugriff auf Mitarbeiter durch cross-funktionale Teams und Matrix-Organisation immer weniger gegeben ist. Die Führungskräfte verlieren an struktureller Macht, die eine der drei Säulen (fachliche, strukturelle, persönliche) ausmacht. Lange sind die Führungskräfte darauf gedrillt worden, ihre Mitarbeiter zu führen und sich fachlich immer mehr herausrauszuhalten, das heißt ihre fachliche Macht abzugeben, aber was bleibt dann noch. Nur die Macht der Persönlichkeit? Wer davon schon vorher genug hatte, wird die Einführung agiler Arbeitsweisen vermutlich nicht fürchten, für die anderen ist es ein herber Verlust. Kein Wunder, dass der größte Widerstand aus den Reihen des Middle-Managements kommt. Die Mitarbeiter gewinnen und auch das Top-Management ist kaum betroffen, aber das Middle-Management „hat den Salat“.

Die Chancen liegen gleichzeitig auf der Hand. In dem Moment, wenn Kontrolle und Macht abgegeben werden, entsteht auch wieder Raum für neue Ideen, kreative Entwicklungen und strategisches Denken. Es kann ein Abschied von der 50/60-Stunden-Woche, hin zu mehr Balance im Leben sein, es eröffnet die Möglichkeit, die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Der entscheidende Punkt ist, wie schaffen es Führungskräfte, Macht und Kontrolle abzugeben, ohne sich persönlich degradiert zu fühlen.

Bildquelle: Panther Media GmbH

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